Donnerstag, 21. Juli 2011

Gion Matsuri

Das Gion Matsuri Festival in Kyoto ist schon über 1000 Jahre alt und seit dem scheint sich nicht viel verändert zu haben.

Zunächst muss man sagen, dass das Festival den ganzen Juli über dauert. Man merkt es daran, dass an vielen bevölkerten Plätzen in Kyoto aus den Lautsprechern diese typische Musik gespielt wird, die kon-chiki-chin genannt wird, weil sie genau so klingt. Es gibt dann verschiedene Events über den Juli verteilt, aber der Hauptakt ist vom 14. bis zum 17. Juli. 
Vorher werden innerhalb weniger Tage die Festwagen gebaut und zwar fast so, wie sie schon vor 1000 Jahren gebaut wurden: Aus Holz, nur mit Seilen und die Räder haben keine Steuerung nach rechts oder links. Die großen Wagen, die "Hoko", wiegen dann mal so lockere 10 tonnen und werden dann am Umzugstag (17.7.) von ungefähr 40 Männern durch die Stadt gezogen.

Aber bevor das passiert werden am 14., 15. und 16. erst mal die Wagen bestaunt. Diese stehen nämlich einfach mitten auf der Straße, die kurzerhand zur Fußgängerzone erklärt wird. Man hat in dieser Zeit den Eindruck, dass sich ganz Japan in Kyoto aufhält und so ähnlich ist es auch. Diese doch sehr breiten Straßen sind voll mit schwarzhaarigen Japanern in traditionellen Gewändern, die Yukata heißen und einfach dünne, sommertaugliche Kimonos sind. Ansonsten wird ähnliches wie bei anderen Volksfesten geboten: Essen, Feiern, Alkohol. Aber keineswegs wie beim Oktoberfest. Sturzbetrunkene und sich übergebene Menschen sieht man nicht. Pöbeleien oder Streitereien mit der Staatsgewalt liegen dem alkoholisierten Japaner auch fern, das war jedenfalls mein Eindruck.

Am Umzugstag steht man am besten schon um 6 Uhr auf, wenn man einen teuren Sitzplatz in der prallen Sonne haben möchte. 7 Uhr reicht aber auch um die Parade zu sehen. Dank der überfüllten Straßen dauert die Anreise ins Stadtzentrum doppelt so lang, aber es lohnt sich. Um 9 Uhr heißt es dann, wie der Köllner sagen würde: "Der Zoch kütt!" und die Wagen werden in Bewegung versetzt. Ich habe an diesem Tag das Glück gehabt an einer Kreuzung zu stehen, auf der die Festwagen nach links abbiegen mussten. Das bedeutet nämlich, dass man sich anschauen kann wie 40 Männer einen Koloss auf 4 Rädern mit Hilfe von zwei dicken Tauen und etwas Wasser um 90° drehen und zwar so präzise, dass sie den Wagen nicht in 200 Metern wieder von einer Hauswand wegholen müssen und er genau in der Mitte der Straße fährt. Genial!
Ich hoffe ich kann euch genug anschauliches Video- und Fotomaterial liefern:

Hier schon mal die Fotos!

Bleibt noch die Frage: Warum das Ganze?
Entschuldigt mich, aber ich werde an dieser Stelle zitieren "Vor ca. 1100 Jahren, im Jahre 869, tobte eine schreckliche Epidemie durch Kyoto, die viele Tote zurückließ. Man hielt dies für die Rache des Gottes Nomikoto (der Geist des verstorbenen Kaisers Gozu). Um den Geist zu beschwichtigen und die Epidemie zu stoppen, rief man das Gion Matsuri ins Leben. 66 kunstvoll verzierte Hoko, einen für jede Provinz Japans, wurden zum Shinsen Garten gesandt und in Ritualen benutzt, um die Epidemie auszutreiben. Immer wenn eine Epidemie ausbrach, wurden diese Rituale durchgeführt. Von 970 an wurde es zu einem jährlichen Ereignis, das immer am 14. Juni abgehalten wurde. Durch Krieg und andere Ereignisse immer wieder unterbrochen, nahm dieses Festival eine immer wichtigere Stellung im Leben der Stadtmenschen ein und es wurde immer aufwendiger gestaltet." (http://www.japan-tipp.de)

Viele Grüße

2 Kommentare:

  1. hm und bootie heisst beute? ^^

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  2. Hastn besseren Vorschlag? Erschien mir bei der Übersetzungssuche am sinnvollsten.

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